Solange wir schwimmen
Das Schwimmbad unter der Erde ist ein Tummelbecken für alle. Hier zählen keine sozialen Unterschiede, die Menschen sind ebenso vielfältig wie ihre Beweggründe zu schwimmen, es gibt die schnellen, die durchschnittlichen und die langsamen Schwimmer. Und es gibt Alice, die langsam ihr Gedächtnis verliert. Julie Otsuka benutzt wie in ihrem wunderbaren Buch "Wovon wir träumten" zunächst ein kollektives Wir als Erzählstimme, das im Schlaglicht des Schwimmbads die Variablen des Lebens auslotet. Der Riss, der sich plötzlich im Beckenboden auftut und ausbreitet ist der Einbruch der äußeren Wirklichkeit, bedrohliche Veränderung, zeigt die Fragilität des Alltäglichen, des als selbstverständlich Hingenommenen. Das Schwimmbad wird geschlossen, die Erzählerin wendet sich Alice zu, verengt die Perspektive auf sie, ihre Mutter, wird konkreter und persönlicher. Schließlich betrachtet sie sich und ihre Familiengeschichte im selbstbezüglichen "Du". Ein Buch über Familie, ein gelebtes Leben, Erinnerung und Abschied.
22 Euro
